Die 10 besten koreanischen Serien, die Dein Herz heilen lassen

Meine Eltern würden sagen: „Kind, guck nicht soviel Fernsehen!“

Aber wenn Fernsehgucken uns zu besseren Menschen machen würde, wäre es dann nicht gerechtfertigt mit gewissen FilmheldInnen etwas Zeit zu verbringen? In diesem Blogartikel möchte ich Dir ein paar Serien vorstellen, die inhaltlich das Zeug haben, Dein Herz zu erwärmen und Dir wichtige Werte für eine friedlichere Welt vermitteln können.

Lange Zeit meines Lebens habe ich mich von Serien fern gehalten. Aber nun hat es mich doch erwischt. Zum Einen, weil die Qualität von Serien inzwischen Spielfilmniveau hat und zum Anderen, weil ich durch die hervorragende Serie „Extraordinant Attandant Woo“ nachfolgend auf viel gute koreanische Serien aufmerksam wurde. Inzwischen bevorzuge ich auch bei deutscher Synchronisierung die Orginalversion mit deutschen Untertiteln – das bietet einerseits viel mehr Auswahl an hochwertigen Serien und man läuft andererseits weniger Gefahr, dass durch schlechte Synchronisierung die Authentizität der Charaktere leidet.

Sowohl ungemütliches Winter-Wetter als auch eine dicke Erkältung haben es mir leicht gemacht, Tage mit Hund und Serienschauen im Bett zu verbringen. In dieser Hinsicht ist mein schwer traumatisierter Hund echt von Vorteil: er liebt es den ganzen Tag mit mir nichts zu tun, weil ihn die Welt nach 30 Minuten extrem stresst und er zu gerne mit mir im Bett lümmelt.

Ich habe viele Serien angefangen und war enttäuscht. Deshalb empfehle ich hier auch nicht die typischen bekannten romantischen Serien wie Outlander oder Brigderton, die eine verliert sich zu sehr in Gewalt und die andere zu sehr in Kostümen. Anders erging es mir mit einigen Serien, die aus südkoreanischen Filmstudios stammen. Und nicht nur das, sie berührten mich in besonderer Weise. Du findest am Ende der Liste aber auch Serien aus anderen Ländern, falls Du Dich mit „K-Drama“ schwer tust.

Übersicht

Die psychotherapeutische Wirkung hochwertiger Serien

Anders als Spielfilme lassen Serien Dich ja mehr Zeit mit den Filmhelden und Filmheldinnen verbringen. Du tauchst für 10 bis 30 Stunden in ein Universum ein und erlebst die Gefühle und Entwicklungen der Menschen mit. Das scheint mir vom Rhythmus eher unserer emotionalen Aufnahmefähigkeit zu entsprechen als ein zweitstündiger Spielfilm, den wir an einem Abend sehen. Hier bist Du einige Tage oder Wochen mit den Emotionen Deiner Filmheld*innen verbunden und setzt Dich damit auch länger Gefühlen aus, die Du im Alltag vielleicht meidest.

Inzwischen gibt es Erfahrungen mit Psychodelika in therapeutischen Sitzungen (Gregor Hasler: Higher Self, S. 79), die die gleichen Effekte haben können wie ich sie mit guten Serien erlebt habe. Ein Patientin beschreibt: „Mit … war es so, als würde ich in meine Vergangenheit zurückgehen und sie erneut mit verschiedenen Gefühlen und Interpretationen ausprobieren, fast so, also würde ich sie ein weiteres Mal leben. Im Moment denke ich, dass mir das erlaubt hat, mit bestimmten Dingen … Frieden zu schließen, und das ist schon sehr viel.“

Damit dieses Verschmelzen mit der Filmgeschichte so einen heilsamen Effekt auf Dein Leben hat, ist es natürlich wichtig, dass die Filme realistische Beziehungsdynamiken und Wege des Gelingens aufzeigen. Manchmal hilft das Fantasy Genre dabei Themen zu verdichten oder anschaulicher zu machen.

Da viele koreanische Beziehungsdramen (K-Drama) nicht auf endlose Staffeln ausgelegt sind, sondern abgeschlossene Geschichten in 12-24 Folgen bieten, erfüllen sie in idealer Weise meine persönlichen Anforderungen an Geschichten, die  Persönlichkeitsentwicklung zeigen und Beziehungskompetenz fördern. So erklärt sich der Schwerpunkt und Ausnahmen, wie z.B. die australische Serie „Upright“ bestätigen die Regel ;-). Nachteilig an koreanischen Serien ist der absolute Mangel an Diversität und die Scheu körperliche Liebe zu zeigen, hier gäbe es Verbesserungsbedarf. 

Alle meine Serientipps hier veranschaulichen auf unterhaltsame Weise das, was ich auch in meinen Fortbildungen und Coachings vermittle: Wie Du Dir selbst treu bleibst, wie Du echt bist, wie Du Dich traust lebendig zu sein anstatt zu funktionieren und natürlich, wie Du alten Schmerz verwandeln kannst. 

Wenn Du noch mehr verstehen willst, warum die Filmhelden und Filmheldinnen in diesen Serien verdient ein Happy End erleben, dann kannst Du das ausführlich in meinem Online-Kurs „Es lebe der Unterschied – Wege in eine gleichwürdige Partnerschaft“ studieren und auch auf Dein Leben anwenden.

Das sind meine Ansprüche an heilsame Beziehungs-Serien:

  1. authentisch verdichtete Charaktere, die sich im Film persönlich stetig weiter entwickeln 

  2. durchgängige und konsequent angewandte Werte wie Wahrhaftigkeit und Integrität, Selbst-Verantwortung,  Authentizität und Gleichwürdigkeit

  3. Alle Serien sind Geschichten des Gelingens! Mein Motto „Miteinander mehr erreichen“ wird hier vorgelebt- dieses Weltbild von Vertrauen und Kooperation zieht sich durch alle hier von mir empfohlenen Serien. Immer wird gezeigt, wie wir durch Vertrauen auf Wahrhaftigkeit und Kooperation weiter im Leben kommen als durch Ellbogenmentalität. Ein Happy End allein ist für mich übrigens noch keine Geschichte des Gelingens, denn wenn sich reale Schwierigkeiten plötzlich durch „Wunder“ oder Superkräfte auflösen, dann gibt mir das wenig Inspiration für das echte Leben.

  4. stimmiger Spannungsaufbau über 16 oder 20 Folgen mit einer nicht zu einfach oder flach gestrickten Geschichte der Beziehungsverflechtungen

  5. Mischung der Genre (Romanze plus Krimi plus Action)

  6. hochwertiges Spielfilm-Niveau, was Kameraführung, Bildgestaltung, Schauspielerei usw. angeht.

Wie der Titel nahe legt, geht es bei diesen Serien immer um die ganz großen Gefühle, allem voran die ganz große Liebe. Wie man sie findet, wie man sich zeigt, in welche Konflikte man gerät, wie man mit altem und neuem Schmerz umgeht und wie man über sich hinauswachsen kann. 

Vielleicht denkst Du jetzt, achjee, ausgerechnet Liebesfilme, das ist ja  gar nichts für mich. Das kann gut sein und dann stehen für Dich andere Lebensthemen gerade im Vordergrund. 

Meiner Erfahrung nach mögen es Menschen, die zu wenig Liebe bekommen haben (wozu ich die meisten zähle), ganz gerne ab und zu in diesen Gefühlen zu schwelgen.

Wenn Du aber Mißbrauch bzw. toxische Beziehungen unter dem Deckmantel der Liebe oder angeblich romantischer Gefühle erlebt hast, dann reagierst Du vielleicht eher mit Skepsis oder Ablehnung auf solche Filme. Und das ist dann absolut berechtigt. Es ist leider eine Tatsache, dass es zum Beispiel viel häusliche Gewalt gibt, sich die Opfer aber nicht trennen, weil der Täter sie ja „liebe“ und andersherum auch. Da wird die angebliche „Liebe“, zum Zweck, zum Aufrechterhalten destruktiver Beziehungen benutzt. Um diesen Mißbrauch der Liebe geht es in den hier vorgestellten Serien nicht, sondern um die Liebe, die heilsam auf uns wirkt.

Wunderbare Filmmusik -
hier ist meine Best of Liste für Pop & Klassik:

Kleiner Exkurs: Was genau ist ein ganz grosses Gefühl wie Liebe?

Ich zitiere da mal den Neurowissenschaftler Joachim Bauer, der es so beschreibt:
„Resonanz zu erfahren ist die tiefste Sehnsucht des Menschen. Sie ist neurobiologisch verankert und bildet das Urmotiv für Liebe, Sexualität und Partnerschaft. Nirgendwo zeigt sich die die zauberhafte Wirkung der Resonanz derart intensiv wie im Momenten des Flirts, in Phasen frischer Verliebtheit…“

Wir erleben nicht bei jedem Menschen oder Lebewesen die gleiche Resonanz. Nur wenn sich die Beziehungsmuster der Kindheit ähneln, erleben wir die nötige Resonanz, die wir als Verliebtheit erfahren und/oder als „Schicksal“ bewerten. Das bedeutet nicht, dass Verliebte/Liebende nicht sehr unterschiedlich sein können, aber die Unterschiedlichkeit bezieht sich auf das Verhalten, nicht auf das zugrundeliegende Beziehungsmuster.

Nochmal zurück zur Verliebtheit. Bauer beschreibt es treffend so, dass Verliebte sich ja nicht einfach 1:1 spiegeln, das wäre langweilig und würde keine Schmetterlinge im Bauch auslösen: „Verliebte sehen im Gegenüber das, was dieses Gegenüber an sich selbst oft noch gar nicht entdeckt hat.“
Verliebte sehen im Anderen die bessere Vision der Person und genau dieser „Möglichkeitsraum“ verändert den anderen real. Liebe inspiriert uns, lässt ungeahnte Kräfte wachsen und Entschlüsse reifen, sie verändert als Vision die Biologie der tatsächlichen Person.

Nur Resonanzerfahrungen, die wir als Liebe bezeichnen, lassen uns zu der besten und kraftvollsten Version unserer Person werden. Liebe ist der kostenlose Motor für ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung und Potenzialentfaltung.

Es gibt nur einen Haken und den beschreibt Bauer so:
„Doch währt der Resonanzzauber oft nur eine begrenzte Zeit. Je länger sich das Paar kennt und den Alltag teilt, desto mehr erlahmt die Phantasie, die anfangs dem Anderen neue Räume geöffnet hat.“

Gründe dafür gibt es leider mehr als genug. Wenn wir z.B. glauben für die Idee von Liebe unsere persönlichen Grenzen aufgeben zu müssen oder dass wir für den Anderen mehr verantwortlich sind als für uns selbst… dann schleicht sich langsam Gift in die Beziehung ein.

Oder die grossen Gefühle an sich machen uns Angst. Wer gross liebt, der wird auch grossen Schmerz und Verlust empfinden, alten wie neuen Schmerz – das allein hält viele Menschen davon ab ihr Herz dauerhaft zu öffnen. Ohne grossen Schmerz keine grosse Liebe. 

Das ist ein Grund, warum ich die nachfolgenden Serien empfehle, denn hier geht es um fiktive Geschichten von Menschen, die gebrochen wurden oder Leid erlebt haben und wie sie in ihre Ganzheit zurückfinden. So eine Serie bietet da einen guten Mittelweg, geschützt auf dem Sofa kann man sich auf Gefühle einlassen, die wir im echten Leben in der Regel wegen dem Schmerzaspekt dann doch lieber vermeiden.

Bevor wir Fantasyfilme im Fernsehen schauen konnten erzählten sich Menschen seit altersgedenken Märchen. Das sind keine Geschichten für Kinder, sondern eben inspirierende Bildgeschichten für Erwachsene. Mehr zum Thema Märchen und warum diese so heilsam für uns sind schreibe ich im Blogartikel „Schritte der Traumaheilung“.

Bist Du bereit für grosses Gefühls-Kino?

Hier stelle ich Dir ein paar der Serien vor, die ich als Beziehungsexpertin empfehle. Ausgerechnet die Serie, die als erstes in deutsche Sprache synchronisiert wurde (Hometown Cha Cha Cha), finde ich eher schwach und nicht besonders sehenswert. Deshalb empfehle ich Dir, es mit koreanisch mit Untertiteln zu versuchen. Man gewöhnt sich an des Mitlesen und kann die Orginalstimmen hören, was ein Mehrwert ist.

 

Platz Nr. 1 
„Extraordinant Attorney Woo“

Beziehungsthemen: Integrität, Würde, Autismus, Inklusion am Arbeitsplatz

Eine herausragende Serie, die eine autistische Anwältin an ihrem ersten Arbeitsplatz und bei ihrer ersten Liebe begleitet. Park Eun Bin spielt die Anwältin wirklich sehr überzeugend und authentisch und wurde dafür zu Recht mit Preisen ausgezeichnet. Noch dazu bietet die Serie einen warmherzigen Blick auf menschliche Nöte, Streitigkeiten vor Gericht und nicht zuletzt die Teambildung des Arbeitsteams in der Anwaltskanzlei. Absolut sehenswert! Und diese Serie bietet den schönsten „ersten Kuss“ der Filmgeschichte, soweit meine persönliche Meinung.

Platz Nr. 2 
„It´s okay, not to be okay“. 

Beziehungsthemen: Über-Verantwortung, Angst vor Nähe, Autismus, Inklusion

Eine leicht überspitzte aber psychologisch saubere und vor allen Dingen sehr humorvolle Studie, wie zwei traumatisierte Menschen beziehungsfähig werden. Dabei mag ich besonders den liebevollen Blick auf „Autismus und Selbständigkeit“ und „psychische Störungen“. Zusätzlich geht es um das Geschichtenerzählen selbst als Akt der Heilung, also Storytelling als Teil der Story.
Themen sind: Wie kann ich mich auf Nähe einlassen, wenn ich emotionalen Mißbrauch oder Vernachlässigung erlebt habe? Wie kann ich Über-Verantwortung aufgrund von Überforderung in der Kindheit in Selbst-Verantwortung und Selbst-Liebe wandeln?

Platz Nr. 3
„The King´s Affection“

Beziehungsthemen: Machtsysteme und Integrität, sich selbst treu bleiben

Diese Historien-Serie scheint mir die anspruchsvollste Verfilmung zu sein, optisch ein Genuss und von hoher schauspielerischer Qualität. Die beeindruckende Schauspielerin Park Eun-bin verkörpert ihre Rolle wieder mal absolut überzeugend. 

Die Serie ist sowohl spielerisch leicht, wenn es um das Verlieben geht als auch zum Ende hin krimihaft spannend. Denn wie gelingt es der Heldin, die nie sie selbst  sein durfte, eine echte offizielle Lösung für ihr Dilemma zu finden?

Neben der Liebesgeschichte ist ein Hauptthema Integrität – wie können wir echt und wahrhaftig leben inmitten von gesellschaftlichen Erwartungen und Intrigen wie Machtkämpfen? Ein also immer aktuelles Thema im historischen Gewand.

Mir imponierte hier die Hartnäckigkeit der Heldin, die immer wieder einfache und schnelle Lösungen wie Flucht oder Anpassung zu meiden und statt dessen wirklich um sich selbst als Person zu kämpfen.

Platz Nr. 4
„My Love from the Star“

Beziehungsthemen: Gegensätze in der Partnerschaft, Einsamkeit, Authentizität

Eine Serie, bei der ich mich zum Einen köstlich amüsiert habe, da die Charaktere sehr ausgefeilt und humorvoll dargestellt werden. Wunderbar sind die beiden Hauptdarsteller als ein Paar, daß unterschiedlicher nicht sein könnte. Auch hier haben wir ein Leinwand-Paar, wo die Chemie nur so knistert – herrlich anzusehen!

Zum Anderen werden auch traurige Gefühle wie „abgewiesen werden“, „Verlust“ und „Trauer“ hier regelrecht zelebriert… eine echte Gefühlsachterbahn also, die dennoch so aufgearbeitet ist, dass sie gut aushaltbar ist.

Aber auch die meisten Nebencharaktere sind ein Genuss. Zwar gibt es einen leichten „Fantasytouch“, denn es gibt einen Alien, der seit 400 Jahren als Mensch auf der Erde lebt. Aber die wunderbare Geschichte lebt nicht wirklich von den Fantasy-Effekten, sondern von der realen Beziehungsdynamik. Und zu guter Letzt gibt es obendrauf auch wieder tolle Filmmusik. 

In meinem Onlinekurs „Es lebe der Unterschied – Wege in eine gleichwürdige Partnerschaft“ stelle ich Dir einige Filmszenen aus dieser Serie vor und warum es den beiden Hauptcharakteren gelingt ihre Unterschiedlichkeit zu leben.

Platz Nr. 5
„Romance is a Bonus Book“

Beziehungsthemen: mangelndes Selbst-Wertgefühl, Miteinanderkultur am Arbeitsplatz

Diese reale, eher stille und ohne grossen Schnickschnack wie Zauberei oder Action umgesetzte Serie spielt im Literaturbetrieb und zeigt einen kleinen idealtypischen Verlag. Die Hauptdarstellerin ist anfangs obdachlos und die Serie begleitet sie auf ihrem Weg zu lernen, sich selbst ernst zu nehmen und einen passenden Arbeitsplatz zu finden. 

Ein Thema ist, daß wir nicht sehen, dass die Liebe oft schon vor uns steht, wir haben falsche Vorstellungen und suchen an den falschen Orten…

Wie immer bei „Studio Dragon“ gibt es keine schnellen oder billigen Lösungen. Es geht um Wahrhaftigkeit und Authentizität. Alle Abkürzungslösungen wie Unterlagen fälschen usw. erweisen sich am Ende als nicht tragfähig. Nur die echte Persönlichkeitsentwicklung hilft, die dann auch im Außen zu echtem Erfolg führt.

Diese Serie ist eine sehr gelungenes Real-Life-Märchen, wir nehmen am Schicksal einiger Menschen teil und neben der Liebesbeziehung der Hauptfiguren wird hier auch schön gezeigt, wie eine Arbeitswelt aussieht, in der die vier Werte Integrität, Verantwortung, Authentizität und Gleichwürdigkeit gelebt werden (siehe mein Blogartikel dazu).

Platz Nr. 6
„Doom at your Service“

Beziehungsthemen: Echtsein/authentisch sein, sich anderen zumuten

Untergang zu Deinen Diensten – diese Serie ist ebenfalls ein Kunstmärchen, eine Metapher darüber, was Leben bedeutet und insbesondere über die Rolle des „Unheils“. 

Was braucht es, dass wir aus destruktiven Überlebensmuster unserer Kindheit aussteigen können? Hier ist es die Filmheldin, die perfekt „funktioniert“ im Alltag, gut anderer Menschen Erwartungen erfüllen kann, aber keinen Zugang zu ihrem authentischen Selbst und ihren eigenen Bedürfnissen hat.

Die Serie hat völlig Recht, dass wir oft den totalen Zusammenbruch, das Untergehen unserer kleinen persönlichen Welt brauchen, um uns für echte Entwicklung zu öffnen. Erst wenn uns eine tödliche Krankheit zwingt, sich die Partner*in trennt, wir den Arbeitsplatz verlieren oder Freunde, oft kann erst dann etwas Neues für uns anfangen. Vorher sind wir nicht bereit, hinzuhören, den Schmerz anzunehmen und unsere „Ideologien“ aufzugeben.

Und das Neue in unserem Leben beginnt, wenn wir das Unheil lieben lernen. Wenn wir verstehen, dass uns die Blockaden, unsere Ängste und Krankheiten den Weg eröffnen anders und echter zu leben.

Hier in der Serie ist das „Unheil“ ein wunderschöner Mann und das macht es uns Zuschauer*innen leichter, die Welt mit neuen Augen zu sehen. So nimmt einen die Serie mit, wie es gelingen kann, sich selbst wichtig und geliebt zu fühlen. 

Platz Nr. 7
„Because this is my first life“

Beziehungsthemen: verschiedene Mindsets von Partnerschaft und Ehe, echt sein

Diese Serie ist ruhiger und unspektakulärer als die anderen hier vorgestellten – mehr wie das echte Leben. Sie ist eine lehrreiche Studie über drei Paare, die mit dem Dreiklang Liebe, Partnerschaft und Ehe ringen. Wie hängen die Dinge zusammen? Was braucht es, dass wir uns trauen, eine feste Bindung einzugehen? Wie verhalten sich Sex und Liebe zueinander? Was macht das Ehe-Verspechen mit unserem Gefühl? Wächst die Liebe in einer Ehe oder geht sie automatisch verloren? Eine schöne Metapher wird hier genutzt: das geheime Zimmer, das jede und jeder von uns hat und braucht. Dieses Zimmer steht sowohl für die Autonomie als auch die Bereitschaft sich verletzlich zu zeigen. Partnerschaft auf Augenhöhe gelingt nur dann dauerhaft, wenn es uns gelingt unseren persönlichen Raum und unsere persönlichen Grenzen in einer Partnerschaft weiterhin „heilig“, also absolut ernst zu nehmen und wenn wir es andererseits schaffen, uns verletzlich zu zeigen. Siehe dazu auch mein Onlinekurs-Angebot „Es lebe der Unterschied – Wege in eine gleichwürdige Partnerschaft“.

Platz Nr. 8
„My Liberation Notes“

Beziehungsthemen: Schüchternheit, soziale Angst, Introvertiertheit, Alkoholabhängigkeit und heilsame Dialogformen

Anders als viele K-Drama-Serien mit schönen und am Ende glücklichen Menschen besticht diese ruhige Serie mit ihrem Blick auf das Nicht-Funktionieren. Hier wird der pessimistische Blick, den wir bei genügend Rückschläge im Leben entwickeln, ausgehalten und die langsame Befreiung des „Ichs“ durch eine Kultur des Zuhörens und sich selbst ernst nehmen gezeigt.  

Platz Nr. 9
„Healer“

Beziehungsthemen: Familiengeheimnisse aufdecken, Umgang mit Gewalterfahrungen, seinem Bauchgefühl trauen

Wie in vielen koreanischen Filmen und Serien werden hier meisterhaft verschiedene Genre unter einen Hut gebracht, nämlich Action, Liebe und Krimi. Noch dazu wird leichtfüssig mit an sich sehr schweren Themen umgegangen: Trauma durch Gewalt, Korruption in der Politik, Journalismusbetrieb mit Machtstrukturen usw.
Eine Serie, die ihre Spannung nicht verliert und dennoch nicht oberflächlich wird in ihrer Darstellung von persönlicher Entwicklung und Umgang mit autoritären Systemen. 

Ich empfehle diese Serie deshalb auch unter zwei Aspekten, zum einen die mutmachende Liebesgeschichte, zum anderen die Liebe zum Wert Integrität und Kritik an Machtstrukturen. Deshalb findest Du diesen Serientipp auch in diesem Blogartikel von mir: Miteinander mehr erreichen.

 

Platz Nr. 10
„Behind your Touch“

Beziehungsthemen: Selbst- und Fremdwahrnehmung, Vertrauen und Mißtrauen

Herrlich schräg und abseits der Klischees werden hier in vielfältigster Weise zwischenmenschliche Beziehungen unter die Lupe genommen, denn in einer friedlichen Kleinstadt gilt es plötzlich einen Mörder zu finden. 

 

Platz Nr. 11
„Nicht einmal im Traum“

Beziehungsthemen: Bindungsangst, Sein und Schein, Selbstwertgefühl, Partnersuche, Patchworkfamilie, Eifersucht

Mit 24 Folgen eine wirklich seeehr lange Beziehungsserie mit hohem Unterhaltungswert. Ein Fernsehsender ist der Schauplatz für Büroromanzen und Dreieicksgeschichten. In grosser Ausführlichkeit wird hier inszeniert, dass unsere Vorstellungen vom Idealpartner fast immer irreführend sind. Hier geht es darum, den wahren Wert von Menschen zu erkennen anstatt sich von Attraktivität, Nettigkeit/ Kratzbürstigkeit oder Status verleiten zu lassen. Das Thema Eifersucht und Konkurrenz zieht sich durch die ganze Serie, die immer wieder versucht Stereotypen aufzubrechen.

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nicht-koreanische Beziehungsserien

Anne with an E

Beziehungsthemen: Mobbing, Miteinanderkultur, Anerkennung und Integrität

Basierend auf Lucy Maud Montgomerys Roman „Anne of Green Gables“ erzählt die Serien-Adaption die Geschichte einer Waise, die den Großteil ihrer Kindheit in diversen Heimen verbracht hat und auf eine Farm adoptiert wird.

Das Waisenkind transformiert seine Stiefeltern und seine kleine dörfliche Mitwelt durch Empathie, Witz und Authentizität. Eine sehr gelungene Geschichte des Erwachsenwerdens und wie man zu sich selbst findet und sich selbst treu bleibt.

Upright

Beziehungsthemen: Seitensprung, Schuld & Scham, Familienbande

Die australische Serie Upright erzählt mit viel Humor und Menschlichkeit die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft zweier Außenseiter, die durch Zufall mitten in der Wüste aufeinandertreffen und gemeinsamen auf einen turbulenten Roadtrip gehen.

Hier wird ohne Klischees mit allen möglichen Vorurteilen aufgeräumt und der Roadtrip zur Reise zum wahren Selbst. Die Geschichte beeindruckt mit der Auflösung einer verwickelten traumatischen Familiengeschichte. Realistisch wie im echten Leben wird hier gezeigt, wie schnell das Miteinander im Leben „unmöglich“ werden kann und wie dennoch am Ende sogar eine wunderbare Lösung gelingen kann, wenn alle sich Schuld, Schmerz und Verantwortung stellen.

Update: es gibt eine zweite Staffel !

Workshops für Beziehungskompetenz auf dem Mirabellenhof

Wenn Du mehr Liebe & Leichtigkeit in Deinen Beziehungen erleben willst, dann kannst Du hier Dein Handwerkszeug dazu erweitern: Unsere pferdegestützten Workshops bieten Dir in kleiner Gruppe und geschütztem Rahmen die Erforschung und Erweiterung Deiner individuellen Beziehungsmuster. 

Auch unser „Energieportal“ ist oft noch halb geschlossen, wir bremsen uns selbst aus, denn unsere wahre Größe macht uns anfangs oft Angst. In den pferdegestützten Workshops kannst Du in einem geschützten, sicheren Setting körperlich erleben, wie es sich für Dich anfühlt, wenn Du ganz DA bist und Deine volle Kraft nutzt. Wie Du für Deine Grenzen sorgst, klar bist in Konflikten und gerade dadurch echte Friedlichkeit ausstrahlst.

Beratungen und Workshops für Beziehungskompetenz helfen Dir privat wie beruflich Beziehungen aktiv auf Augenhöhe zu gestalten. Erfahre, welchen Unterschied es für Deine privaten wie beruflichen Beziehungen macht, wenn Du Dich grenzsicher, selbst-verantwortlich und authentisch verhältst. 

Live auf dem Mirabellenhof

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