Die 10+ besten koreanischen Serien, die Dein Herz heilen lassen

Meine Eltern würden sagen: „Kind, guck nicht soviel Fernsehen!“

Aber wenn Fernsehgucken uns zu besseren Menschen machen würde, wäre es dann nicht gerechtfertigt mit gewissen FilmheldInnen etwas Zeit zu verbringen? In diesem Blogartikel möchte ich Dir ein paar Serien vorstellen, die inhaltlich das Zeug haben, Dein Herz zu erwärmen und Dir wichtige Werte für eine friedlichere Welt vermitteln können.

Lange Zeit meines Lebens habe ich mich von Serien fern gehalten. Aber nun hat es mich doch erwischt. Zum Einen, weil die Qualität von Serien inzwischen Spielfilmniveau hat und zum Anderen, weil ich durch die hervorragende Serie „Extraordinant Attandant Woo“ nachfolgend auf viel gute koreanische Serien aufmerksam wurde. Inzwischen bevorzuge ich auch bei deutscher Synchronisierung die Orginalversion mit deutschen Untertiteln – das bietet einerseits viel mehr Auswahl an hochwertigen Serien und man läuft andererseits weniger Gefahr, dass durch schlechte Synchronisierung die Authentizität der Charaktere leidet.

Sowohl ungemütliches Winter-Wetter als auch eine dicke Erkältung haben es mir leicht gemacht, Tage mit Hund und Serienschauen im Bett zu verbringen. In dieser Hinsicht ist mein schwer traumatisierter Hund echt von Vorteil: er liebt es den ganzen Tag mit mir nichts zu tun, weil ihn die Welt nach 30 Minuten extrem stresst und er zu gerne mit mir im Bett lümmelt.

Ich habe viele Serien angefangen und war enttäuscht. Deshalb empfehle ich hier auch nicht die typischen bekannten romantischen Serien wie Outlander oder Brigderton, die eine verliert sich zu sehr in Gewalt und die andere zu sehr in Kostümen. Anders erging es mir mit einigen Serien, die aus südkoreanischen Filmstudios stammen. Und nicht nur das, sie berührten mich in besonderer Weise. Du findest am Ende der Liste aber auch Serien aus anderen Ländern, falls Du Dich mit „K-Drama“ schwer tust.

Übersicht

Warum wir Vorbilder brauchen

Wenn wir eine neue Haltung und neues Verhalten lernen wollen, dann brauchen wir unbedingt Vorbilder. Das Lernen vom Vorbild ist unsere natürlichste Art zu lernen. Gerade Kleinkinder sind perfekte Nachahmer ihrer Eltern und lernen so in ihre jeweilige Kultur zu wachsen. Auch wenn es um neue Beziehungskultur auf Augenhöhe geht, hilft es uns, andere Menschen zu erleben, die nicht die gewohnten und leider jahrhundertelang geprägten autoritären Beziehungsmuster leben. So bekommen wir Inspiration und innere Bilder, wie wir uns in bestimmten Situationen anders verhalten könnten und wenn wir innerlich reif dafür sind, werden wir ein am Vorbild erlebtes Verhalten auch irgendwann selbst umsetzen können.

 

Warum Serien heilsam sein können

Obwohl Spielfilme und Serien fiktiv und gestellt sind, können Sie uns dennoch neues Verhalten näher bringen und ich nutze sie gerne zur Veranschaulichung von realen Beziehungsdynamiken. Natürlich nur, wenn ich persönlich davon überzeugt bin, dass die Serie  ein gutes Abbild realer Beziehungen bietet. Manchmal hilft das Fantasy Genre dabei Themen zu verdichten oder anschaulicher zu machen. 

 

Vorteile von Serien gegenüber Spielfilmen

Anders als Spielfilme lassen Serien Dich ja mehr Zeit mit den Filmhelden und Filmheldinnen verbringen. Du tauchst für 10 bis 30 Stunden in ein Universum ein und erlebst die Gefühle und Entwicklungen der Menschen mit. Das scheint mir vom Rhythmus eher unserer emotionalen Aufnahmefähigkeit zu entsprechen als ein zweitstündiger Spielfilm, den wir an einem Abend sehen. Hier bist Du einige Tage oder Wochen mit den Emotionen Deiner Filmhelden verbunden und setzt Dich damit auch länger Gefühlen aus, die Du im Alltag vielleicht meidest.

Nicht alle Filme oder Serien, die hier im Onlinekurs vorgestellt werden, empfehle ich vollständig zu schauen! 
Im Onlinekurs interessiert manchmal nur eine bestimmte Szene. Wenn Du wissen willst, welche Filme und Serien ich als Ganzes empfehle, dann findest Du dazu ganz unten auf dieser Seite Empfehlungen und einen Artikel in meinem Blog auf beziehungskompetent.de

Warum heilen Serien Dein Herz?

Heilsame Wirkung heißt für mich, dass etwas eine heilsame Wirkung auf uns hat. Alles, was uns als Person mehr unser volles Potential leben lässt wirkt auf uns gesundend. Wenn wir uns umfassender und authentischer ausdrücken können als vorher, empfinden wir das nicht als befriedigend, sondern es wird uns tatsächlich glücklicher machen. Wenn wir alle unsere Gefühle akzeptieren und zulassen können und immer weniger von uns unterdrücken oder verstecken, dann führt das zu höherer Lebensqualität. Wenn wir Impulse und Gedanken in uns besser verstehen und sein lassen können, egal wie sie gerade gesellschaftlich von außen bewertet werden, bringt uns das mehr innere Ruhe und Gelassenheit. Das bedeutet nicht automatisch, dass wir im Außen weniger Konflikte haben und uns weniger Leid begegnet, aber unsere Fähigkeit, damit konstruktiv umzugehen verändert sich. 

Unsere Spiegelneuronen im Gehirn ermöglichen uns das Gefühl von Bindung. Das bezieht sich nicht nur auf reale Personen, sondern wir können auch zu Filmfiguren eine Bindung aufbauen. Das Anheften und Verschmelzen mit einzelnen Figuren einer Serie kann deshalb einen heilsamen Effekt auf Dein Leben haben. Das passiert nicht automatisch, sondern wenn Dich die Geschichte und einzelne Figuren emotional berühren und insbesondere dann, wenn Du in einer längeren Serie mit der Filmfigur Emotionen erlebst, die Du im Alltag vielleicht meiden oder abkürzen würdest.

Wir erleben durch das Anteilnehmen und „Mitleben“ in der Serie Gefühle ganzheitlicher und vollständiger, was zu einer Neuinterpretation unseren realen Lebens führen kann.  Falls Du längere Serien schaust, achte besonders darauf, ob es Phasen gibt, wo Du das Verhalten der Filmhelden nicht so gut aushältst. Wo Du Dich innerlich windest, weil sie Dir z.B. „zu schwach“ oder „zu hart“ usw. erscheinen. In meiner Familie war es z.B. immer gefährlich Fehler zu machen und ich reagiere immer mit Unbehagen und Fremdschämen auf Filmszenen, in denen die Filmhelden „fehlerhaft“ sind. Das kann ich einerseits noch immer schlecht aushalten und andererseits kann ich es hier ungefährlich vom Sofa aus üben, Fehler zuzulassen. Denn das sind die Momente, wo Deine blinden Flecken berührt werden und genau dann kannst Du Gefühle neu erleben, die Du bisher vermieden hast.

Ähnliche Effekte wurden in therapeutischen Sitzungen beobachtet, in denen Psychodelika genutzt wurden. Eine Patientin beschreibt: „Mit (der Substanz) war es so, als würde ich in meine Vergangenheit zurückgehen und sie erneut mit verschiedenen Gefühlen und Interpretationen ausprobieren, fast so, also würde ich sie ein weiteres Mal leben. Im Moment denke ich, dass mir das erlaubt hat, mit bestimmten Dingen in meinem Kopf Frieden zu schließen, und das ist schon sehr viel.“ (Gregor Hasler: Higher Self, S. 79) 

Kriterien für hochwertige Beziehungs-Serien

Damit Serien diese heilsamen Effekte ausüben können, müssen sie meiner Meinung nach bestimmten Kriterien genügen, die ich wie folgt definieren würde:

  1. Die Charaktere sollten authentisch verdichtet sein und ihr Handeln sollte realistische Beziehungsdynamiken spiegeln. 

  2.  Die Charaktere entwickeln sich im Film persönlich stetig weiter, sie verändern sich aufgrund ihrer Erfahrungen. Es findet inneres Wachstum und Potenzialentfaltung durch die Filmgeschichte statt. Deswegen empfehle ich auch keine endlos-Serien, sondern Serien, die eine in sich abgeschlosse Geschichte bieten, die ein Anfang und Ende hat.

  3. Durchgängige und konsequent angewandte Werte wie Wahrhaftigkeit und Integrität, Selbst-Verantwortung,  Authentizität und Gleichwürdigkeit.

  4. Die Serie sollte Geschichten des Gelingens anbieten. Mein Motto „Miteinander mehr erreichen“ wird hier fiktiv, aber realistisch vorgelebt. Das Weltbild von Vertrauen und Kooperation zieht sich durch Filmgeschichte: Immer wird gezeigt, wie wir durch Vertrauen auf Wahrhaftigkeit und Kooperation weiter im Leben kommen als durch Ellbogenmentalität. Ein Happy End allein ist für mich übrigens noch keine Geschichte des Gelingens, denn wenn sich reale Schwierigkeiten plötzlich durch Wunder oder Superkräfte auflösen, dann gibt mir das wenig Inspiration für das echte Leben. Wenn das Happy End allerdings darauf beruht, dass die Filmhelden neue und erweiterte Kompetenzen erworben haben, dann hat das Beispielcharakter für unser echtes Leben.

Oft geht es bei diesen heilsamen Serien um die ganz „großen Gefühle“, allem voran die ganz große Liebe. Wie man sie findet, wie man sich zeigt, in welche Konflikte man gerät, wie man mit altem und neuem Schmerz umgeht und wie man über sich hinauswachsen kann. 

In einigen koreanischen Serien werden meiner Meinung nach hervorragend die Prinzipien von Beziehungsfähigkeit und persönlicher Entwicklung dargestellt. Aufgrund der koreanischen Kultur kommt dabei oft die Körperlichkeit etwas zu kurz.  Die körperliche Enthaltsamkeit ist eine kulturelle Besonderheit, die ich nicht so propagieren würde. Dennoch sind die Prinzipen von Beziehung so gut dargestellt, dass ich persönlich mit dieser Unausgewogenheit leben kann. 

Muss sich immer alles um Liebe drehen?

Wenn Du Missbrauch bzw. toxische Beziehungen unter dem Deckmantel der Liebe oder angeblich romantischer Gefühle erlebt hast, dann reagierst Du vielleicht eher mit Skepsis oder Ablehnung auf solche Filme. Und das ist dann absolut berechtigt. Es ist leider eine Tatsache, dass es zum Beispiel viel häusliche Gewalt gibt, sich die Opfer aber nicht trennen, weil der Täter sie ja „liebe“ und andersherum auch. Da wird die angebliche „Liebe“, zum Zweck, zum Aufrechterhalten destruktiver Beziehungen benutzt. Um diesen Mißbrauch der Liebe geht es in den hier vorgestellten Serien nicht, sondern um die Liebe, die heilsam auf uns wirkt.

Bein einigen Serien steht die romantische Liebe nicht im Mittelpunkt, z.B. bei den Serien Navillera oder Prison Playbook.

Wie wir ganz werden - Schritte der Traumaauflösung

Wunderbare Filmmusik -
hier ist meine Best of Liste für Pop & Klassik:

Kleiner Exkurs: Was genau ist ein ganz grosses Gefühl wie Liebe?

Ich zitiere da mal den Neurowissenschaftler Joachim Bauer, der es so beschreibt:
„Resonanz zu erfahren ist die tiefste Sehnsucht des Menschen. Sie ist neurobiologisch verankert und bildet das Urmotiv für Liebe, Sexualität und Partnerschaft. Nirgendwo zeigt sich die die zauberhafte Wirkung der Resonanz derart intensiv wie im Momenten des Flirts, in Phasen frischer Verliebtheit…“

Wir erleben nicht bei jedem Menschen oder Lebewesen die gleiche Resonanz. Nur wenn sich die Beziehungsmuster der Kindheit ähneln, erleben wir die nötige Resonanz, die wir als Verliebtheit erfahren und/oder als „Schicksal“ bewerten. Das bedeutet nicht, dass Verliebte/Liebende nicht sehr unterschiedlich sein können, aber die Unterschiedlichkeit bezieht sich auf das Verhalten, nicht auf das zugrundeliegende Beziehungsmuster.

Nochmal zurück zur Verliebtheit. Bauer beschreibt es treffend so, dass Verliebte sich ja nicht einfach 1:1 spiegeln, das wäre langweilig und würde keine Schmetterlinge im Bauch auslösen: „Verliebte sehen im Gegenüber das, was dieses Gegenüber an sich selbst oft noch gar nicht entdeckt hat.“
Verliebte sehen im Anderen die bessere Vision der Person und genau dieser „Möglichkeitsraum“ verändert den anderen real. Liebe inspiriert uns, lässt ungeahnte Kräfte wachsen und Entschlüsse reifen, sie verändert als Vision die Biologie der tatsächlichen Person.

Nur Resonanzerfahrungen, die wir als Liebe bezeichnen, lassen uns zu der besten und kraftvollsten Version unserer Person werden. Liebe ist der kostenlose Motor für ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung und Potenzialentfaltung.

Es gibt nur einen Haken und den beschreibt Bauer so:
„Doch währt der Resonanzzauber oft nur eine begrenzte Zeit. Je länger sich das Paar kennt und den Alltag teilt, desto mehr erlahmt die Phantasie, die anfangs dem Anderen neue Räume geöffnet hat.“

Gründe dafür gibt es leider mehr als genug. Wenn wir z.B. glauben für die Idee von Liebe unsere persönlichen Grenzen aufgeben zu müssen oder dass wir für den Anderen mehr verantwortlich sind als für uns selbst… dann schleicht sich langsam Gift in die Beziehung ein.

Oder die grossen Gefühle an sich machen uns Angst. Wer gross liebt, der wird auch grossen Schmerz und Verlust empfinden, alten wie neuen Schmerz – das allein hält viele Menschen davon ab ihr Herz dauerhaft zu öffnen. 

Das ist ein Grund, warum ich die nachfolgenden Serien empfehle, denn hier geht es um fiktive Geschichten von Menschen, die gebrochen wurden oder Leid erlebt haben und wie sie in ihre Ganzheit zurückfinden. So eine Serie bietet da einen guten Mittelweg, geschützt auf dem Sofa kann man sich auf Gefühle einlassen, die wir im echten Leben in der Regel wegen dem oft hohen Schmerzaspekt jahrelang lieber vermeiden.

Bevor wir Fantasyfilme im Fernsehen schauen konnten erzählten sich Menschen seit altersgedenken Märchen. Das sind keine Geschichten für Kinder, sondern eben inspirierende Bildgeschichten für Erwachsene. Mehr zum Thema Märchen und warum diese so heilsam für uns sind schreibe ich im Blogartikel „Schritte der Traumaheilung“.

Bist Du bereit für grosses Gefühls-Kino?

Hier stelle ich Dir ein paar der Serien vor, die ich als Beziehungsexpertin empfehle. Ausgerechnet die Serie, die als erstes in deutsche Sprache synchronisiert wurde (Hometown Cha Cha Cha), finde ich eher schwach und nicht besonders sehenswert. Deshalb empfehle ich Dir, es mit koreanisch mit Untertiteln zu versuchen. Man gewöhnt sich an des Mitlesen und kann die Orginalstimmen hören, was ein Mehrwert ist.

 

Anders, aber echt

Beziehungsthemen: Integrität, Würde, Autismus, Inklusion am Arbeitsplatz

Eine herausragende Serie „Extraordinant Attorney Woo“, die eine autistische Anwältin an ihrem ersten Arbeitsplatz und bei ihrer ersten Liebe begleitet. Park Eun Bin spielt die Anwältin wirklich sehr überzeugend und authentisch und wurde dafür zu Recht mit Preisen ausgezeichnet. Noch dazu bietet die Serie einen warmherzigen Blick auf menschliche Nöte, Streitigkeiten vor Gericht und nicht zuletzt die Teambildung des Arbeitsteams in der Anwaltskanzlei. Absolut sehenswert! Und diese Serie bietet den schönsten „ersten Kuss“ der Filmgeschichte, soweit meine persönliche Meinung.

Nähe & Distanz

Beziehungsthemen: Über-Verantwortung, Angst vor Nähe, Autismus, Inklusion

Die Serie „It´s okay, not to be okay“ ist eine leicht überspitzte aber psychologisch saubere und vor allen Dingen sehr humorvolle Studie, wie zwei traumatisierte Menschen beziehungsfähig werden. Dabei mag ich besonders den liebevollen Blick auf „Autismus und Selbständigkeit“ und „psychische Störungen“. Zusätzlich geht es um das Geschichtenerzählen selbst als Akt der Heilung, also Storytelling als Teil der Story.
Themen sind: Wie kann ich mich auf Nähe einlassen, wenn ich emotionalen Mißbrauch oder Vernachlässigung erlebt habe? Wie kann ich Über-Verantwortung aufgrund von Überforderung in der Kindheit in Selbst-Verantwortung und Selbst-Liebe wandeln?

Wie bin ich Mensch in einem gesellschaftlichen System voller Erwartungen?

Beziehungsthemen: Machtsysteme und Integrität, sich selbst treu bleiben

Die Historien-Serie „The King´s Affection“ ist  eine visuell anspruchsvolle Verfilmung und von hoher schauspielerischer Qualität. Die beeindruckende Schauspielerin Park Eun-bin verkörpert ihre Rolle wieder mal absolut überzeugend. 

Die Serie ist sowohl spielerisch leicht, wenn es um das Verlieben geht als auch zum Ende hin krimihaft spannend. Denn wie gelingt es der Heldin, die nie sie selbst sein durfte, eine echte offizielle Lösung für ihr Dilemma zu finden?

Neben der Liebesgeschichte ist das Hauptthema Integrität – wie können wir echt und wahrhaftig leben inmitten von gesellschaftlichen Erwartungen und Machtkämpfen? Ein also immer aktuelles Thema im historischen Gewand.

Mir imponierte hier die Hartnäckigkeit der Heldin, die immer schnelle und verlockende Lösungen wie Flucht oder Anpassung vermeidet und statt dessen wirklich um sich selbst als Person kämpft. Sie riskiert alles, um wirklich sie selbst sein zu dürfen. 

Gegensätze ziehen sich an

Beziehungsthemen: Gegensätze in der Partnerschaft, Einsamkeit, Authentizität

Eine Serie, bei der ich mich zum Einen köstlich amüsiert habe, da die Charaktere sehr ausgefeilt und humorvoll dargestellt werden. Wunderbar sind die beiden Hauptdarsteller in der Serie „My Love grom the Star“ als ein Paar, daß unterschiedlicher nicht sein könnte. Auch hier haben wir ein Leinwand-Paar, wo die Chemie nur so knistert – herrlich anzusehen!

Zum Anderen werden auch traurige Gefühle wie „abgewiesen werden“, „Verlust“ und „Trauer“ hier regelrecht zelebriert… eine echte Gefühlsachterbahn also, die dennoch so aufgearbeitet ist, dass sie gut aushaltbar ist.

Aber auch die meisten Nebencharaktere sind ein Genuss. Zwar gibt es einen leichten „Fantasytouch“, denn es gibt einen Alien, der seit 400 Jahren als Mensch auf der Erde lebt. Aber die wunderbare Geschichte lebt nicht wirklich von den Fantasy-Effekten, sondern von der realen Beziehungsdynamik. Und zu guter Letzt gibt es obendrauf auch wieder tolle Filmmusik. 

In meinem Onlinekurs „Es lebe der Unterschied – Wege in eine gleichwürdige Partnerschaft“ stelle ich Dir einige Filmszenen aus dieser Serie vor und wie es den beiden Hauptcharakteren gelingt ihre Unterschiedlichkeit in einer Paarbeziehung zu leben.

Von einander lernen – jung & alt

Beziehungsthemen: sich selbst ernst nehmen und Lebensträume verwirklichen, Selbst-Verantwortung, miteinander mehr erreichen, Freundschaft von jung und alt

Die Serie „Navillera wirkt fast wie eine Doku, so authentisch finde ich hier die Charaktere und die Familiensituation dargestellt. Im Zentrum steht eine wunderbare Zufalls-Freundschaft zwischen einem jungen Leistungs-Tänzer und einem alten Mann, der auf seine letzten Tage Balletttanzen erlernen möchte. 

Diese Serie vermittelt einfühlsam und ermutigend, warum es so wichtig ist, seine Träume im Leben zu verwirklichen, auch wenn das soziale Umfeld oder die Familie dagegen sind. 

Und sie zeigt auch, wie sehr wir voneinander profitieren, wenn wir uns auf ein Miteinander einlassen. Was bekommt der junge, starke Mann? Was bekommt der alte, immer kränker werdende Mann? Wer hilft hier wem? 

Und zu guter Letzt vermeidet die Serie nicht den unvermeidlichen Schmerz, den Veränderung, Krankheit und Tod mit sich bringen und so bleibt am Ende als Gesamteindruck dieser warme Blick auf das Leben und das Potenzial auch schwieriger Beziehungen – ermutigend und herzerwärmend.

Erkenne die Liebe, für Dich selbst und Andere

Beziehungsthemen: mangelndes Selbst-Wertgefühl, falsche Vorstellung von Liebe, Miteinanderkultur am Arbeitsplatz

Die reale, eher stille und ohne grossen Schnickschnack wie Zauberei oder Action umgesetzte Serie „Romance is a Bonus Book“ spielt im Literaturbetrieb und zeigt einen kleinen idealtypischen Verlag. Die Hauptdarstellerin ist anfangs obdachlos und die Serie begleitet sie auf ihrem Weg zu lernen, sich selbst ernst zu nehmen und einen passenden Arbeitsplatz zu finden. 

Ein Thema ist, daß wir nicht sehen, dass die Liebe oft schon vor uns steht, wir haben falsche Vorstellungen und suchen an den falschen Orten…

Wie im echten Leben tragen die schnellen oder billigen Lösungen nicht lange. Es geht um Wahrhaftigkeit und Authentizität. Alle Abkürzungsversuche wie Unterlagen fälschen usw. erweisen sich am Ende als nicht tragfähig. Nur die echte Persönlichkeitsentwicklung hilft, die dann auch im Außen zu echtem Erfolg führt.

Diese Serie ist eine sehr gelungenes Real-Life-Märchen, wir nehmen am Schicksal einiger Menschen teil und neben der Liebesbeziehung der Hauptfiguren wird hier auch schön gezeigt, wie eine Arbeitswelt aussieht, in der die vier Werte Integrität, Verantwortung, Authentizität und Gleichwürdigkeit gelebt werden (siehe mein Blogartikel dazu).

Vom Glück des Scheiterns

Beziehungsthemen: Echtsein/authentisch sein, sich anderen zumuten

„Doom at your Service“, also Untergang zu Deinen Diensten – diese Serie ist ebenfalls ein Kunstmärchen, eine Metapher über die Rolle des „Unheils“ im Leben. 

Was braucht es, dass wir aus destruktiven Überlebensmuster unserer Kindheit aussteigen können? Hier ist es die Filmheldin, die perfekt „funktioniert“ im Alltag, gut anderer Menschen Erwartungen erfüllen kann, aber keinen Zugang zu ihrem authentischen Selbst und ihren eigenen Bedürfnissen hat.

Die Serie hat völlig Recht, dass wir oft den totalen Zusammenbruch, das Untergehen unserer kleinen persönlichen Welt brauchen, um uns für echte Entwicklung zu öffnen. Erst wenn uns eine tödliche Krankheit zwingt, sich die Partner*in trennt, wir den Arbeitsplatz verlieren oder Freunde, oft kann erst dann etwas Neues für uns anfangen. Vorher sind wir nicht bereit, hinzuhören, den Schmerz anzunehmen und unsere „Ideologien“ aufzugeben.

Und das Neue in unserem Leben beginnt, wenn wir das Unheil lieben lernen. Wenn wir verstehen, dass uns die Blockaden, unsere Ängste und Krankheiten den Weg eröffnen anders und echter zu leben.

Hier in der Serie ist das „Unheil“ ein wunderschöner Mann und das macht es uns Zuschauer*innen leichter, die Welt mit neuen Augen zu sehen. So nimmt einen die Serie mit, wie es gelingen kann, sich selbst wichtig und geliebt zu fühlen. 

Liebe, Partnerschaft & Ehe

Beziehungsthemen: verschiedene Mindsets von Partnerschaft und Ehe, echt sein

Die Serie „Because this is my first Liefe“ ist ruhiger und unspektakulärer als die anderen hier vorgestellten – mehr wie das echte Leben. Sie ist eine lehrreiche Studie über drei Paare, die mit dem Dreiklang Liebe, Partnerschaft und Ehe ringen. Wie hängen die Dinge zusammen? Was braucht es, dass wir uns trauen, eine feste Bindung einzugehen? Wie verhalten sich Sex und Liebe zueinander? Was macht das Ehe-Verspechen mit unserem Gefühl? Wächst die Liebe in einer Ehe oder geht sie automatisch verloren? Eine schöne Metapher wird hier genutzt: das geheime Zimmer, das jede und jeder von uns hat und braucht. Dieses Zimmer steht sowohl für die Autonomie als auch die Bereitschaft sich verletzlich zu zeigen. Partnerschaft auf Augenhöhe gelingt nur dann dauerhaft, wenn es uns gelingt unseren persönlichen Raum und unsere persönlichen Grenzen in einer Partnerschaft weiterhin „heilig“, also absolut ernst zu nehmen und wenn wir es andererseits schaffen, uns verletzlich zu zeigen. Siehe dazu auch mein Onlinekurs-Angebot „Es lebe der Unterschied – Wege in eine gleichwürdige Partnerschaft“.

Nicht-Funktionieren als Weg zur Freiheit

Beziehungsthemen: Schüchternheit, soziale Angst, Introvertiertheit, Alkoholabhängigkeit und heilsame Dialogformen

Anders als viele K-Drama-Serien mit schönen und am Ende glücklichen Menschen besticht die ruhige Serie „My Liberation Notes“ mit ihrem Blick auf das Nicht-Funktionieren. Hier wird der pessimistische Blick, den wir bei genügend Rückschläge im Leben entwickeln, ausgehalten und die langsame Befreiung des „Ichs“ durch eine Kultur des Zuhörens und sich selbst ernst nehmen gezeigt.  

Gewalt und Machtmissbrauch heilen

Beziehungsthemen: Familiengeheimnisse aufdecken, Umgang mit Gewalterfahrungen, seinem Bauchgefühl trauen

Wie in vielen südkoreanischen Filmen und Serien werden in der Serie „Healer“ meisterhaft verschiedene Genre unter einen Hut gebracht, nämlich Action, Liebe und Krimi. Noch dazu wird leichtfüssig mit an sich sehr schweren Themen umgegangen: Trauma durch Gewalt, Korruption in der Politik, Journalismusbetrieb mit Machtstrukturen usw.
Eine Serie, die ihre Spannung nicht verliert und dennoch nicht oberflächlich wird in ihrer Darstellung von persönlicher Entwicklung und Umgang mit autoritären Systemen. 

Ich empfehle diese Serie unter zwei Aspekten, zum einen die mutmachende Liebesgeschichte, zum anderen die Liebe zum Wert Integrität und Kritik an Machtstrukturen. Deshalb findest Du diesen Serientipp auch in diesem Blogartikel von mir: Miteinander mehr erreichen.

 

Kann ich Dir trauen?

Beziehungsthemen: Selbst- und Fremdwahrnehmung, Vertrauen und Mißtrauen

Herrlich schräg und abseits der Klischees werden in der Serie „Behind your Touch“ in vielfältigster Weise zwischenmenschliche Beziehungen unter die Lupe genommen, denn in einer friedlichen Kleinstadt gilt es plötzlich einen Mörder zu finden. 

 

Liebe bricht Familientabus

Beziehungsthemen: Liebe und gesellschaftliche Erwartungen und Rollenbilder, Verliebtheit und das zwangsläufige Erstarken familär geprägter Bindungsmuster, wenn wir eine Partnerschaft eingehen

Sicher eine der schönsten und atmophärischten Serien über die Schönheit des Gefühls der Verliebtheit ist die Serie „Something in the Rain“. Und auch darüber, dass wir nicht kontrollieren können, in wen wir uns verlieben.
In der zweiten Hälfte der Serie wird dann in aller Länge und Ausführlichkeit dargestellt, wie uns immer und zwangsläufig die destruktiven Muster unserer Ursprungsfamilien einholen. Und wie lang und schmerzhaft der Weg ist, sich daraus zu befreien. 

Finde den Menschen hinter seinem Verhalten

Beziehungsthemen: Männer-Freunschaft, Lebensglück und Hochbegabung/“Dummheit“, Miteinander-Kultur, Vorurteile, den eigenen Weg finden

Das Filmthema ist beliebt: In der Enge einer Gefängniszelle (oder auf einer Insel) können wir menschliche Beziehungsmuster wie unter dem Brennglas beobachten. In der Serie „Prison Playbook“ finden wir eine (leicht idealisierte) aber sehr warmherzige Form, die uns offener macht für die Unterschiedlichkeit von Schicksalsschlägen und Lebenswegen. Hier werden Wärter und Insassen porträtiert, wie sie ihre Macken und Stärken haben und vor allen Dingen, wie sie kreative Wege in aussichtslosen Situationen finden, sich selbst treu zu bleiben. Das alles mit leichtem Augenzwinkern, viel Offenheit für die Vielfältigkeit von Menschen und schauspielerisch hochkarätig umgesetzt – sehr sehenswert.

Sein und Schein

Beziehungsthemen: Bindungsangst, Sein und Schein, Selbstwertgefühl, Partnersuche, Patchworkfamilie, Eifersucht

Mit 24 Folgen ist „Nicht einmal im Traum“ eine wirklich seeehr langatmige Beziehungsserie mit teilweise hohem Unterhaltungswert. Ein Fernsehsender ist der Schauplatz für Büroromanzen und Dreieicksgeschichten. In grosser Ausführlichkeit wird hier inszeniert, dass unsere Vorstellungen vom Idealpartner fast immer irreführend sind. Hier geht es darum, den wahren Wert von Menschen zu erkennen anstatt sich von Attraktivität, Nettigkeit/ Kratzbürstigkeit oder Status verleiten zu lassen. Das Thema Eifersucht und Konkurrenz zieht sich durch die ganze Serie, die immer wieder versucht Stereotypen aufzubrechen.

noch mehr K-Drama Serientipps

nicht-koreanische Beziehungsserien

Lebendigkeit verwandelt alle

Beziehungsthemen: Mobbing, Miteinanderkultur, Anerkennung und Integrität

Basierend auf Lucy Maud Montgomerys Roman „Anne of Green Gables“ erzählt die Serien-Adaption „Anne with an E“ die Geschichte einer Waise, die den Großteil ihrer Kindheit in diversen Heimen verbracht hat und auf eine Farm adoptiert wird.

Das Waisenkind transformiert seine Stiefeltern und seine kleine dörfliche Mitwelt durch Empathie, Witz und Authentizität. Eine sehr gelungene Geschichte des Erwachsenwerdens und wie man zu sich selbst findet und sich selbst treu bleibt.

Gut & Böse Bewertungen verhindern den Blick auf das Ganze

Beziehungsthemen: Unterschiedlichkeit in der Partnerschaft, gut & böse

Herrlich britisch ist die Serie „Good Omens“: tiefgründig und mit vielen Anspielungen und Seitenhieben auf die Kirche ist die Serie eine skurrile und humorvolle Studie darüber, wie wenig sich die Welt in Gut & Böse teilen lässt und sich Unterschiede in Beziehungen anziehen und bereichern. 

Upright

Beziehungsthemen: Seitensprung, Schuld & Scham, Familienbande

Die australische Serie  Upright – Staffel 1 –erzählt mit viel Humor und Menschlichkeit die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft zweier Außenseiter, die durch Zufall mitten in der Wüste aufeinandertreffen und gemeinsamen auf einen turbulenten Roadtrip gehen.

Hier wird ohne Klischees mit allen möglichen Vorurteilen aufgeräumt und der Roadtrip zur Reise zum wahren Selbst. Die Geschichte beeindruckt mit der Auflösung einer verwickelten traumatischen Familiengeschichte. Realistisch wie im echten Leben wird hier gezeigt, wie schnell das Miteinander im Leben „unmöglich“ werden kann und wie dennoch am Ende sogar eine wunderbare Lösung gelingen kann, wenn alle sich Schuld, Schmerz und Verantwortung stellen.

Workshops für Beziehungskompetenz auf dem Mirabellenhof

Wenn Du mehr Liebe & Leichtigkeit in Deinen Beziehungen erleben willst, dann kannst Du hier Dein Handwerkszeug dazu erweitern: Unsere pferdegestützten Workshops bieten Dir in kleiner Gruppe und geschütztem Rahmen die Erforschung und Erweiterung Deiner individuellen Beziehungsmuster. 

Auch unser „Energieportal“ ist oft noch halb geschlossen, wir bremsen uns selbst aus, denn unsere wahre Größe macht uns anfangs oft Angst. In den pferdegestützten Workshops kannst Du in einem geschützten, sicheren Setting körperlich erleben, wie es sich für Dich anfühlt, wenn Du ganz DA bist und Deine volle Kraft nutzt. Wie Du für Deine Grenzen sorgst, klar bist in Konflikten und gerade dadurch echte Friedlichkeit ausstrahlst.

Beratungen und Workshops für Beziehungskompetenz helfen Dir privat wie beruflich Beziehungen aktiv auf Augenhöhe zu gestalten. Erfahre, welchen Unterschied es für Deine privaten wie beruflichen Beziehungen macht, wenn Du Dich grenzsicher, selbst-verantwortlich und authentisch verhältst. 

Live auf dem Mirabellenhof

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