Lernen braucht Sicherheit
Ein friedliches und sicheres Miteinander ist die Voraussetzung für gelingende Entwicklungs- und Lernprozesse bei Kindern und Jugendlichen.
Viele Einrichtungen versuchen das Miteinander durch Verhaltens-Regeln zu steuern, z.B. eine Stopp-Regel und andere – aber wir alle wissen, dass dies keine nachhaltigen Lösungen bringt, sondern nur aufreibende und anstrengende Regeldiskussionen. Regeldiskussionen sind ein ständiger Energieräuber in pädagogischen Einrichtungen und führen zu keiner ursächlichen Lösung oder Entspannung.
Damit das Miteinander sicher ist und Mobbing keine Chance hat, brauchen wir Integrität als wichtigsten Wert – nur haben die wenigsten Menschen eine konkrete Idee, was Integrität im Alltag bedeutet! Jesper Juul und Helle Jensen waren dänische Familientherapeut*innen, die den Ansatz werteorientierter Beziehungsarbeit für eine Pädagogik auf Augenhöhe entscheidend weiterentwickelt haben. Die tatsächliche Umsetzung steckt in Kitas und Schulen immer noch in den Kinderschuhen – siehe auch das Pilotprojekt des Deutsch-Dänischen Instituts für Familientherapie und Beratung in Berlin: „Empathie macht Schule„.
Damit Erwachsene wie Kinder respektvoll im Kita- und Schulalltag handeln können, braucht es einen bewussten und authentischen Umgang mit der Integrität eines jeden Menschen. Der persönliche Raum und die persönlichen Grenzen definieren unsere Integrität und sind das Fundament für Lernprozesse und Potentialentfaltung in Gruppen.