Paarberatung ist meistens Nachhilfe in Selbstliebe

WER SICH SELBST NICHT LIEBT
UND SEIN ALLEIN-SEIN NICHT GENIESSEN KANN;
WIRD AUCH FÜR ANDERE BALD UNGENIESSBAR

Wer es nicht genießen kann, mit sich selbst – ohne Ablenkung – allein zu sein, das heißt eine innige, fröhliche und liebevolle Beziehung zu sich selbst zu pflegen, der ist (noch) nicht in der Lage, mit einem anderen Menschen zu sein.
Dieser Mensch führt mit höchster Wahrscheinlichkeit eine sehr unbewusste Beziehung und belastet diese mit seinen eigenen nicht erledigten ‚Hausaufgaben‘.

Er wird seinen Partner immer wieder als willkommene Ablenkungsmöglichkeit von sich selbst benutzen. Er versucht, von ihm die Liebe, Aufmerksamkeit und Wertschätzung zu bekommen, die er sich selbst (noch) nicht geben kann. Er verurteilt an seinem Partner das, was er selbst nicht sein will (aber auch ist) oder das, was er an Vater und Mutter der Kindheit verurteilte. Er macht seine ‚Liebe‘ davon abhängig, dass er Erwartungen an seinen Partner stellt und wenn der diese nicht erfüllt, ist es mit der Liebe vorbei. (Es war auch vorher schon KEINE Liebe) Er tut etwas für den Anderen, opfert sich vielleicht sogar für ihn auf (macht sich aber nicht bewusst, dass dafür etwas ‚zurück haben‘ will) und wundert sich, dass der andere ihm das nicht dankt, sondern ihn oft sogar verlässt. Er hat ein geringes Selbstwertgefühl und oft große Zweifel an seinem eigenen Wert.

Dies kann kein Partner ändern, sondern nur er selbst. An dieser Selbst-Verurteilung und Nicht-Wertschätzung seiner selbst scheitern die meisten Paarbeziehungen.
Ein Mensch, der sich selbst nicht liebt, kann keinen anderen Menschen lieben.

Robert Betz

Aus meiner Erfahrung aus Paarberatungen kann ich das nur unterstreichen. Es mangelt so oft nicht an Liebe für den anderen sondern an der Fähikgeit, sich selbst zu sehen und zu lieben.facebook_1443159950430

So oft ist es das Gefühl: „wenn der andere nur endlich das und das tun würde“ – und wir merken gar nicht, dass wir damit unsere Verantwortung abgeben und aus der direkten Begegnung gehen. In der Vorwurfshaltung ist es letztlich (unbewusst) sehr bequem,  weil ich weder mich selbst zeigen muss noch aushalten muss, dass ich vielleicht etwas will, das ich nicht bekomme.  Wir merken das Unbefriedigende daran erst, wenn sich über Wochen, Monate und Jahre nichts in der Beziehung ändert!  Leider haben wir fast alle in unserer Kindheit nicht gelernt, für uns zu sprechen (nur gegen andere). In Paar- oder Familienberatung können wir das lernen, was uns als Kind verboten war: Uns selbst lieben, uns echt zeigen, in Begegnung sein. Dies fühlt sich ungewohnt an – ist aber nahrhaft und verändernd.