Nie wieder streiten – Die Kunst des Dialogs

Was die meisten Menschen im Alltag belastet sind unschöne Streits mit der Partner*in oder anderen Menschen in unserem Umfeld.

Ein destruktiver Streit hinterlässt seelische Narben, genau wie ein körperlicher Angriff mit dem Messer. Denn unser Nervensystem kann nicht unterscheiden, ob wir körperlich angegriffen werden oder „nur“ verbal. 
Wenn sich dann z.B. in unserer Partnerschaft die destruktiven Streits immer wieder wiederholen, quasi immer wieder das gleiche Muster der gegenseitigen Verletzungen abläuft, dann wird die Beziehung zur Belastung.

Das Gegenteil von destruktivem Streit ist der konstruktive Dialog auf Augenhöhe. Hier fühlen sich beide gesehen, angehört, wertgeschätzt und lernen etwas über sich selbst und das Gegenüber.

So ein Dialog ist beste und vitaminreichste Nahrung für unsere Seele, denn wir sind ja soziale Wesen und eines unserer wichtigsten Grundbedürfnisse im Leben ist es, Verbundenheit mit anderen Menschen zu spüren.

Was kommt vor dem Dialog?

Ein Dialog braucht unter anderem zwei Voraussetzungen in unserer Weltsicht:

Erstens müssen wir glauben können, daß jede/jeder seine/ihre eigene Perspektive hat und damit Abschied nehmen, daß es die eine richtige Ansicht gibt.

Zweitens brauchen wir den Glauben und das Wissen (hier hilft das Buch „Im Grunde gut“ oder der gleichnamige Podcast), daß jede/jeder am Ende eigentlich kooperieren will, also hinter jedem schädlichen Verhalten der Versuch von Zugehörigkeit oder der Schutz vor Schmerz steht.

Mit dieser Grundausrüstung können wir uns daran wagen, zwei vielleicht ungewohnte Verhaltensweisen zu üben:

  1. Über mich selbst zu sprechen, statt über den Anderen.
    Ich denke also vielleicht impulsiv und nicht sehr wertschätzend: „Du Arsch, warum tust Du das?“ und dann übe ich mich darin, eine Aussage über mich zu treffen: „Mich irritiert Dein Verhalten. Ich will es anders haben.“ Leider gehen alle gesellschaftlichen Gewohnheiten genau dagegen, daher ist es so, als müsste man sein eigenes Gehirn umprogrammieren und umerziehen – dazu braucht es am Anfang Kraft und Achtsamkeit. Am Ende kann es irgendwann selbstverständlich und leicht werden.

  2. Zu wiederholen und wiederzugeben, was mein Gegenüber gesagt hat, um herauszubekommen, ob ich es richtig verstanden habe. Dabei geht es nicht um meine Meinung zur Sache, sondern nur darum, mein Gegenüber wirklich zu verstehen.

Am Anfang fühlt sich das vielleicht ungewohnt an, aber ich kann Dir versichern, dass es nach etwas Übung zur Selbstverständlichkeit werden kann. Und dann können kostenlos Wunder geschehen: durch jeden gelingenden Dialog kommen wir in eine Wachstumsspirale aufwärts! Unsere Partnerschaft bekommt einen Boost an Lebendigkeit und Leichtigkeit!

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Kennst Du die wichtigsten Dialogkiller?

Wenn wir mit den in der folgenden Liste genannten Verhaltensweisen anfangen, dann ist der Dialog sofort zu Ende. Meistens fängt dann eine Diskussion bzw. ein Machtkampf an und es endet meistens mit seelischen Verletzungen.
  • Rechtfertigen
  • sich selbst nicht wichtig nehmen
  • Belehren
  • Diskutieren
  • den Anderen nicht mehr zu Wort kommen lassen
  • Schlagabtausch
  • Kampf um richtig und falsch
  • abwerten
  • ironisch werden
  • manipulieren und lügen

Welches Handwerkszeug brauchen wir also für die Kunst des Dialogs?

Hier stelle ich Dir zwei der wichtigsten Kompetenzen vor, mit denen wir beziehungskompetent werden. Das heißt, wenn wir das können, haben wir die Möglichkeit unsere Beziehungen aktiv zu gestalten und hören auf uns als Opfer zu fühlen.

Das über sich selbst reden, statt über den Anderen – das ist ein hilfreiches Konzept, um dem Dialog eine Chance zu geben. Das ich beim Reden in meinem Raum bleibe (also integer bin), Dich nicht bewerte oder abwerte oder manipuliere. Daß ich mich verletzlich zeige, wie ich bin, statt meine Sicht logisch/philosophisch oder religiös zu rechtfertigen: „Ich mag es einfach so.“ Punkt. Keine Rechtfertigung!

Abschied nehmen von der Idee des Gewinnens und Verlierens ist ebenso hilfreich. Wir suchen Lösungen, keine Gewinner und Verlierer. Was ist mein Beitrag zur Lösung, was ist Dein Beitrag zur Lösung? Was kann oder will ich Dir nicht geben?

Einigkeit oder Unterschiedlichkeit?

Dialog lernen ist moderne Friedensarbeit

Hass und Hetze sind das enthemmte Gegenteil vom Dialog. Wir ziehen über die Anderen her, wie bescheuert die sind, wie blöd, wie unwert ihre Ansichten sind. Hass und Hetze trennen Menschen, der Dialog eint Menschen. Nur der Dialog schafft Verbundenheit.

Die Kunst des Dialogs ermöglicht es uns, Unterschiedlichkeit respektvoll zu leben. Sie macht das Miteinander sehr verschiedener Menschen harmonisch, ohne daß sich jemand zurücknehmen oder anpassen muss. Das fängt in unserer Beziehung an, bei unseren Kindern, im Arbeitsteam! 

Leider ist die Kunst des Dialogs scheinbar nicht weit verbreitet. Dabei kannst Du alles lernen, was Du brauchst, um einen heilsamen und nahrhaften Dialog zu führen anstatt in toxische Beziehungskrisen zu rutschen. 

So schön kann Dialog sein

In dem sehenswerten Musical „The Greatest Showman“ gibt es einen getanzten und gesungenen Dialog, den ich Dir gern als Vorbild an Herz legen will (vielleicht kennst Du ihn ja auch schon).

Hier „unterhalten“ sich die beiden jungen Menschen darüber, ob ihre Liebe ein Chance hat, da sie nicht aus der Oberschicht  und seine Eltern die Standesunterschiede nicht tolerieren wollen.

Beide tauschen sich sozusagen über ihr Weltbild aus, nämlich darüber, wie sie auf die Welt schauen und ihre Gestaltungs- und Selbstwirksamkeit einschätzen. Hier prallt die Sicht von Kooperationskultur („rewrite the Stars“) auf die Sicht der Angstkultur (Es gibt nur Schwierigkeiten, es wird am Ende nicht gelingen).  

Er sagt: Lass uns unser Leben selbst gestalten (what if we rewrite the stars – was wenn wir unser Schicksal selbst schreiben) und will damit Beziehungen selbst gestalten anstatt Opfer der Umstände zu sein.

Sie sagt: Siehst Du nicht die Schwierigkeiten die sich auftun? Es gibt Türen, die uns einfach verschlossen sind – am Ende werden wir nichts ändern können, wir sind machtlos und Opfer der Umstände!

Wenn Du mehr über die Rolle unseres Weltbilds im Dialog lernen willst und wie überhaupt Dialog funktioniert  – dann kannst Du das in meinem Onlinekurs „Es lebe der Unterschied erfahren“. Oder natürlich in den pferdegestützten Praxisworkshops oder einem Teamtag auf dem Mirabellenhof.

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