Gesetze der Selbstorganisation

  1. Selbstorganisation braucht den ganzen Menschen, ansonsten ist kollektive Intelligenz nicht möglich. Jeder Mensch braucht Schulungen, wie es sich anfühlt, als ganzer Mensch präsent zu sein. Jeder Mensch braucht Beziehungskompetenz über seine Muster, wann er präsent ist und wann abgeschnitten von seiner Ganzheit, praktische Kenntnis in welchem Zustand sich das eigene Nervensystem gerade befindet.
    Tipp: Authentisches Spiel ist eine leicht-sinnige Form seine Ganzheit zu erforschen
  2. Jeder Mensch muss Selbst-Verantwortung und Selbst-Führung lernen, da es keinen Chef gibt, der führt! Selbstverantwortung ist die uns gesellschaftlich am unvertrauteste Eigenschaft – wir alle sind zu überverantwortlichem Handeln erzogen worden (was will und braucht der andere, wie kommt das beim Anderen an, kann der Andere das Aushalten…)
    Selbstverantwortung bedeutet zu wissen, was ich will und welche Gefühle/Gedanken/Bedürfnisse in mir sind. Selbstverantwortung ist das Gegenteil von Schuld verteilen – auf andere (weil Du das gemacht hast, geht es mir nicht gut) oder auf sich selbst (ich müsste so viel mehr machen).
    Selbstverantwortung bedeutet in einem Team, zu seinem Bedürfnis zu stehen und für sich zu sorgen und nicht Strukturdebatten, Richtig/Falsch-Diskussionen, wer macht das? Es müsste aber das getan werden! Erläuterungen zu führen.
    Abbau äußerer Struktur braucht starke innere Struktur!

  3. Jeder braucht Schulungen, wie der Beratungsprozess sich anfühlt und Selbstreflexion der persönlichen Muster, die förderlich und hinderlich für den Beratungsprozess sind. Kann ich es aushalten, Entscheidungen zu treffen und dass sich andere beschweren, weil diese nicht perfekt waren? Traue ich mich, mich sichtbar zu machen, Selbst-Verantwortung zu übernehmen? Traue ich mich, wenn nicht alle gleichermaßen einverstanden sind, will ich es allen recht machen?
  4. Jeder trifft Entscheidungen im Beratungsprozess – das ist gelebte Selbstverantwortung.
    Einige Menschen treffen sehr viele Entscheidungen (nach dem Beratungsprozess), einige sehr wenige (aber jeder sollte einige im Jahr treffen). Wenn einer nie den Beratungsprozess initiiert, dann braucht er/sie Hilfe oder Ermutigung oder Selbstorganisation ist für diesen Menschen nicht die richtige Organisationsform.
  5. Eine selbstorganisierte Organisation muss Konflikte lieben! und aktiv gestalten, aus Konflikten entsteht Wachstum und Verbesserung. Ein Diktat der Harmonie, wie es in vielen sozialen Einrichtungen unbewusst heimliches Gesetz ist, macht Selbstorganisation unmöglich!
  6. Jeder Mensch braucht Schulungen und Weiterbildungen zu Feedback und Konfliktlöseprozessen, es braucht Beziehungskompetenz, das bedeutet, jeder muss über sich selbst wissen, was ihm persönlich an Konflikten Angst macht und wie er diese konstruktiv gestalten kann.
  7. Wenn zwei Menschen in einen Konflikt kommen, muss sofort jemand anders aus der Gruppe die Führung übernehmen, z.B. moderieren und den Konfliktlöseprozess anbahnen und bis zum Ende !  durchführen. Der Konfliktlöseprozess ist erst beendet, wenn eine Lösung gefunden wurde! Sofern keine Lösung gefunden wird, geht der Konflikt immer eine Stufe weiter bzw. bezieht der Moderator externe Mediatoren ein, wenn sich dann immer noch keine Lösung findet, ist eine Zusammenarbeit nicht mehr sinnvoll.